Osteopathie
Die Wissenschaft dokumentiert sich in der genauen Kenntnis medizinischer Basiswissenschaften wie Anatomie, Physiologie, Biochemie oder Hygiene. Abgerundet wird sie durch das Wissen um Organisation und Verhalten des Organismus im gesunden Zustand, bei der Abwehr von Krankheiten und beim Genesungsprozess.
Die Kunst besteht sich in einem breitgefächerten, therapeutischen Spektrum von manuellen Techniken, die darauf abzielen Störungen zu lösen und die Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Angewendet wird sie durch diplomierte und kompetente Praktiker im Rahmen der Heilkunde.
Begründet wurde die Osteopathie von Andrew Taylor Still (1828 – 1917), einem amerikanischen Landarzt. Nachdem drei seiner Kinder trotz Konsultation mehrere Ärzte in kurzen Abständen starben, wandte er sich von der etablierten Medizin ab. Auf der Suche nach neuen Ansätzen für eine „bessere Medizin“ studierte er vorurteilsfrei eine Vielzahl von Methoden, übernahm aber nur das, was sich in der Praxis an seinen Patienten bewährte. Dabei verschob er den traditionellen Behandlungsansatz: weg von der Pathologie (Lehre der Krankheiten) hin zur Physiologie (Lehre von der Natur des Körpers), weg vom Symptom, hin zur anatomischen und funktionellen Ursache. Still´s Heilerfolge zogen im Laufe der Jahre immer weitere Kreise. Schließlich wurde er von ehemaligen Patienten und befreundeten Ärzten regelrecht gedrängt, sein Wissen weiterzugeben. Weshalb er 1892 im Alter von 64 Jahren eine Universität eröffnete und so den Grundstein für eine neue Medizin legte.
Mittlerweile hat die Osteopathie weltweit in der Medizin ihren festen Platz. Sie ist in Amerika gleichgestellt mit der Schulmedizin und in vielen weiteren Ländern vollumfänglich anerkannt.